Island mit Motorrad.

- entsprechende Reiseberichte kann man jedes Jahr reichlich in den Motorradzeitschriften finden.

Jetzt haben wir es selber ausprobiert: Mein Vater mit seiner Deauville und ich natürlich auf der Diva.
Viel möchte ich gar nicht dazu schreiben - ich hoffe, die Bilder sprechen für sich.


Vielleicht noch so viel ist zu erzählen:
Von den wirklich krassen fahrerischen Herausforderungen, die wir bestanden haben, gibt es nämlich keine Bilder.
Am ersten Tag hat Regen und Orkan das Fotografieren und fast auch das Fahren unmöglich gemacht. Wohnmobile hatte der Wind von der Straße gerollt und 30m daneben mit eingedrückten Aufbauten auf die Wiese oder ins Geröll gelegt. Auch zwei Motorradfahrer hat es offensichtlich von der Straße geweht. Trotzdem mussten wir gut 300km bis zu unserer Unterkunft zurücklegen.

 

Eine schmale, einspurige Brücke mit knöchelhohen Steinbegrenzungen links und rechts führte über eine Schlucht, durch die der Orkan heulte.

Wie da rüber kommen, ohne dass uns der Wind verweht?

Wir haben mein Motorrad zu zweit, im Windschatten der Maschine kriechend, hinübergeschoben bis hinter den nächsten Steinwall und sind dannfast auf dem Bauch zurückgerobbt, um das nächste Motorrad zu holen.


Am letzten Tag habe ich noch eine Solo-Abschiedsrunde im Küstengebirge gedreht, auch bei Dauerregen und einer ordentlich steifen Brise. Der Weg, den ich unbedacht wählte, wäre auch bei gutem Wetter schwerlich mit einem PKW à la SUV befahrbar gewesen. Jetzt rauschten überall links und rechts heftige Wildbäche, spülten tiefe Rillen in den groben Pistenschotter und schütteten an anderen Stellen Gesteinsbrocken auf , bevor sie mit Getöse schäumend in Schluchten verschwanden. Ich habe mich über 20km nicht getraut anzuhalten, weil ich nicht wusste, ob ich in dem steilen und groben Geröll die Maschine halten und danach wieder anfahren kann. Das erste mal in meinem Leben habe ich mir dringend so etwas wie eine Leitplanke gewünscht...

 

Einmal um die Insel herum in 7 Tagen.

Die Unterkünfte, einfache Pensionen, waren vorgebucht und so etwa 250 bis 350km voneinander entfernt.

Aber die Tage hier oben sind so endlos lang, dass für mich jeden Tag noch genug Zeit

für ein- bis zweihundert km Solo-Runde blieb.